Das ist der Mittelpunkt der Ortschaft Sułowo im Norden Polens. Das abgelegene kleine Dorf, in das noch heute keine befestigte Straße führt, trug bis 1945 den Namen Schulen. Die Zahl der Einwohner war nie hoch und doch gibt es in Sułowo seit Jahrhunderten ein eigenes Gotteshaus, das auf einem kleinen Hügel am Rand des Ortes liegt. Um das Jahr 1400 wurde die Kirche erbaut, zunächst ohne den hölzernen Turm, dessen Spitze über den Baumkronen zu sehen ist.


Das Haus Gottes hatte gerade für die Menschen im Mittelalter, deren Leben vom christlichen Glauben bestimmt wurde, eine große Bedeutung. Selbst in kleinsten Siedlungen baute man Kirchen. Zur Ehre Gottes schuf man auch hier etwas „Besonderes“, ohne Rücksicht auf Kosten und Mühen. Wie anstrengend mag allein das Herbeischaffen der Materialien auf die kleine Anhöhe gewesen sein, geschweige denn das Aufmauern ohne technische Hilfsmittel?


Feldsteine für das untere, Backsteine für das aufsteigende Mauerwerk wurden benötigt. Wie bei den größeren Kirchen der Region legte man auch bei dem bescheidenen Bau in Sułowo besonderen Wert auf die Gestaltung des Ostgiebels. Der siebenbahnige Stufengiebel mit seinen Spitzbogenblenden, den horizontalen Putzbändern und den Türmchen auf den einzelnen Stufen ist der prachtvollste Teil der kleinen Kirche. Sein Pendant im Westen ist durch den vorgesetzten Turm nur in den seitlichen Anteilen sichtbar.


Die Ausstattungsgegenstände des flachgedeckten Innenraumes stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das zentrale Gemälde des mit reichem Akanthusschnitzwerk geschmückten Hochaltars stellt die Kreuzigung dar. Zwei Heiligenfiguren in bewegter Pose flankieren die Szene.



Die Glasfenster, die Brüstung der Orgelempore und die Gemälde an den Wänden zeigen zahlreiche Abbildungen von Aposteln, Evangelisten, Heiligen und Kirchenvätern. Der Apostel Jakobus, früher Patron der Kirche, ist mit seinen Attributen Muschel und Pilgerstab gleich mehrfach zu sehen.



Es gibt wohl kaum eine Kirche in Polen, in der nicht das Andenken an den polnischen Papst Johannes Paul II. wachgehalten wird. In Sułowo wurde ein Bildnis von ihm in einen der Seitenaltäre eingesetzt, wo er sich in Gemeinschaft mit einer Herz-Jesu-Darstellung befindet.

Die Kirche ist von einer alten Backsteinmauer umgeben, innerhalb derer sich der Friedhof des Ortes befindet. Eine Treppe für Fußgänger führt von der tiefer gelegenen Dorfstraße steil hinauf zum Eingang im hölzernen Turm. Hinter der Mauer sind einige alte Grabsteine erhalten, die an vor langer Zeit verstorbene Einwohner erinnern.


Berta und Hildegard Maria sind nur vierzehn bzw. zwanzig Jahre alt geworden. Sie könnten Schwestern gewesen sein.