Bakede

„Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels“

Drei Portale – ein Bibelvers. Mit diesen Worten empfängt die St. Nikolai Kirche in Bakede im Landkreis Hameln-Pyrmont ihre Besucher. Jede einzelne der Inschriften über den drei Eingangstüren vermittelt dem Eintretenden: „Hier ist ein besonderer Ort“ – ein Ort, an dem er Gottes Nähe spüren kann.

Das Gebälk über dem Ostportal gibt mit einer Jahreszahl in römischen Ziffern auch Auskunft über den Baubeginn der Kirche. Im Jahr 1828 erfolgte die Grundsteinlegung, schon ein Jahr später die Fertigstellung. An die Stelle einer abgerissenen Kapelle aus dem Mittelalter setzte Hellner ein wesentlich größeres Gebäude. Durch die veränderten Proportionen wirkt das Kirchenschiff gegenüber dem erhaltenen alten Westturm etwas überdimensioniert. Mit seiner klassizistischen Fassadengliederung, den sieben Fensterachsen der Längsfronten und den verputzten Außenwänden mit eingeritzten Fugen stellt es jedoch einen interessanten Kontrast zu dem steinsichtigen Turm dar, der bis auf die Schalluken im Obergeschoss und das Oberlicht über der kleinen Eingangstür fensterlos ist.

Westturm

Die Weite und die Helligkeit ihrer neuen, damals „modernen“ Kirche, deren Innenraum eine typische Säulenarchitektur zeigt, mögen die Bakeder, die 1829 zum ersten Mal zum Gottesdienst kamen, beeindruckt haben. Singen, Beten, Predigt hören, Abendmahl feiern – das erwartete den Kirchenbesucher am Sonntagmorgen gestern wie heute. Genau daraufhin ist der Kirchenraum in Bakede ausgerichtet. Sitzgelegenheiten sind nicht zuletzt durch die umlaufende Empore genügend vorhanden, die im Osten Platz für die Orgel bietet. Kanzel und Altar, Orte für Predigt und Abendmahl, dominieren, eingerahmt von zwei raumhohen kannelierten Säulen, die Westwand.

Innenraum

Gott nahe sein – das sind wir besonders beim Heiligen Abendmahl. In der St. Nikolai Kirche wird das durch das Altargemälde unterstrichen, das Jesus im Kreis seiner Jünger beim letzten Abendmahl zeigt. Diese einzige bildliche Darstellung in der Kirche ist direkt unterhalb der Kanzel angebracht. Wie in allen Kirchen Hellners wird der Altar von zwei Türen flankiert. Diese Anordnung dient auch dem Ablauf des Abendmahls. In früheren Zeiten empfing der Besucher auf der einen Seite des Altars, der „Brotseite“, das Brot. Durch die Türen ging sein Weg hinter dem Altar zur anderen Seite, der „Weinseite“, wo er den Kelch empfing.

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