Hellner-Kirchen

Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in den deutschen Ländern ein regelrechter Boom im Kirchenbau. Viele der vorhandenen Kirchen stammten noch aus dem Mittelalter, waren baufällig und für die gestiegenen Bevölkerungszahlen zu klein. Im Bereich der Landeskirche Hannovers zeichneten sich während dieser Zeit zwei Architekten durch eine beeindruckende Schaffenskraft aus. Der eine, Conrad Wilhelm Hase (1818-1902), hochdekoriert und einem breiten Publikum bekannt, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Neugotik. Über 100 Sakralbauten, von der kleinen Dorfkirche bis zur als Residenzkirche geplanten Christuskirche in Hannover zählen zu seinem Werk.

Friedrich August Ludwig Hellner

Sein Vorgänger im Amt des Konsistorialbaumeisters in Hannover, Friedrich August Ludwig Hellner (1791-1862), war schon zu Lebzeiten weniger populär. Lange Zeit musste er selbst bei seiner Dienstbehörde, dem Konsistorium, um Anerkennung und gerechte Bezahlung kämpfen. Geboren in Jeinsen in der Nähe von Hannover, erhielt Hellner bei Friedrich Weinbrenner in Karlsruhe, einem der bekanntesten Baumeister des Klassizismus in Deutschland, seine Ausbildung zum Architekten.

Eine von ihm selbst als „solide und dauerhaft“ bezeichnete Bauweise, die sich an Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit orientierte, kennzeichnet seine über 50 erhaltenen Kirchenbauten. Dem Stil der Zeit entsprechend entstanden helle, geräumige Gotteshäuser, deren Konzeption, ganz im Sinne Luthers, in besonderem Maße auf die Verkündigung des Wortes hin ausgerichtet ist. Hinweistafeln und Inschriften an einigen der Gebäude, wie in Alt-Garbsen bei Hannover, halten die Erinnerung an den Baumeister wach.

Im Niedersächsischen Staatsarchiv, im Landeskirchlichen Archiv in Hannover und in vielen Pfarrarchiven niedersächsischer Kirchengemeinden lagert umfangreiches Aktenmaterial mit der  Korrespondenz Hellners. Unzählige Schreiben an Behörden und Gemeinden, Kostenvoranschläge und Baupläne zeugen von dem gewaltigen Arbeitspensum des Baumeisters, von dem leider keine Abbildung existiert. Stellvertretend sei deshalb hier der Schriftzug abgebildet, mit dem er seine Briefe signierte.

                              (Quelle: Pfarrarchiv Eddesse)

Hellners nüchterne, geradlinige, auf den ersten Blick etwas „kühl“ wirkende klassizistische Architektur kommt mir persönlich entgegen. Auf den folgenden Seiten möchte ich sein Werk in den Blickpunkt stellen und Sie in einige seiner Kirchen mitnehmen.

>Kirchen im Peiner Land

>Stolzenau

>Eimsen

>Bakede

>Gielde und Gitter

>Bienenbüttel

>Oiste

>Schönhagen

>Oesselse

>Alt-Garbsen

>Nordstemmen

>Dransfeld

>Bergen (Dumme)

>Stiepelse

>… und mehr

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